Zu mir
1940 in Mähren geboren, kriegsbedingt in Hessen gelebt.
Seit 2003 in München.
In Hanau haben mich die Künstler Reinhold Ewald und Jochen Beyer gründlich von der Kunst begeistert.
1961 bis 1966 Studium der Freie Malerei am Städel, der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt.
Ausstellungen meiner Bilder erwiesen sich anfangs nur ideell erfolgreich.
Kulturpreis des MKK 1999
Zu meinen Bildern, objektiv
Alle Bilder sind mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt (8 auf Hartfaserplatten, s. Liste), zum Schutz meist mit schmalen, dunkelgrauen Holzleisten eingefasst, rückseitig mit Werksnummer versehen und mit Entstehungsjahr signiert. Sie haben überwiegend die Maße 115 x 95 cm oder 95 x 75 cm.
Thematisiert sind- streng oder locker gemalte gegenstandsfreie Kompositionen
- Kombinationen aus gegenstandslosen und landschaftlichen Elementen
- Landschaften
- einige Alphorn blasende Engel
- einige Bilder mit der Nike von Samotrakes
Zu meinen Bildern, subjektiv
Ich lege Wert auf eine solide Maltechnik, vermeide effekthascherische technische Erfindungen, die nach spektakulärem Ersteindruck bald leer und überholt erscheinen. Weil ich weiß, was ich mit meiner Malerei will, dazu reichlich Bildeinfälle habe, kann ich auf Suchen, Experimentieren und äußerliche Veränderungen verzichten. Meine Bilder nehmen keine Rücksicht auf persönlich stilistische Einheitlichkeit. Ich lasse mich von großen Kunstwerken vergangener Zeiten beeindrucken und einnehmen ohne sie zerlegend abzusenken, unterzuordnen und zu glauben, sie mir derartig aneignen zu können. So verehre ich beispielsweise das Abstrakte des zeitlosen Vermeer van Delft und bin sicher, damit in den stetigen, markttüchtigen Veränderungen der heutigen Kunstszene vorausblickend einen progressiven und gegenwärtigen Beitrag an kultureller Verantwortung zu übernehmen. Ziel ist ein Maximum an künstlerischer Qualität des gestalterisch Abstrakten.
Politisieren, kritisieren, belehren o.ä. will ich mit meiner Malerei nicht. Meine Bilder sind im Wesentlichen frei von etwa thematischen Ansprüchen oder von Forderungen des wechselhaften und eventbestimmten Zeitgeists. So fühle ich mich wenig an blanke Aktualitätspflicht gebunden. Die Zeit braucht in diesem Sinne keine exponierte Beachtung. Sie ist da wo wir sind. Die Zeit formuliert, manchmal originell, vom Kunstwert unabhängige Inhalte. Themen und Zeitgeist müssen nicht ausgesperrt werden, denn sie können einen persönlichen oder einen engagiert öffentlichen Part übernehmen, bleiben aber aus künstlerischen Gründen sekundär.
Wie der Sonnenaufgang und die Fortpflanzung ist die Kunst in ihrem Kern frei von Forderungen aus gesellschaftlichen Zusammenhängen oder zeitlicher Präsenz.
Meine Vorstellung von Bildqualität ist nicht vom Betrachter erst herzustellen. Sie vollzieht sich primär i m B i l d. Sie richtet sich bei gegenständlichen und ungegenständlichen Bildern auf eine Verquickung von sinnlicher Empfindungsintensität mit konstruktiver Gestaltung, Geometrie und Poesie. Kunst provoziert und befreit Emotionen und ordnet sie gleichzeitig. Wilde und gebändigte Äußerungen bedingen sich, sollen sich paaren und gegenseitig stets steigern, atmen. Um solchen Erscheinungsmöglichkeiten die notwendige, differenzierte, künstlerische Basis zu geben, ist eine über die akademische Lehre hinausreichende, optimale, elementare Bildgestaltung erforderlich.
Also ein möglichst intensiver Umgang mit der Belebung von
Komposition. Sie kann Architektur des Bildes sein, für Spannung, beseelte Ordnung, Dichte, Komplexität sorgen. Sie kann absolut sein wie ein Sternbild...
Licht im Bild kann mehr sein als nur hell-dunkel, Licht und Schatten. Es kann aus fallender Dunkelheit eigenes Leuchten hervorbringen...
Bildraum kann normalerweise ohne Schwierigkeiten dargestellt werden. Möglich ist aber auch das erlebbare Entstehen des Raumes im Bild. Das meint nicht den Prozess der Herstellung, sondern das Raumwerden im fertigen Bild...
Farbe wendet sich mit stofflichen Differenzierungen und empfindbaren Temperaturen überwiegend an die sinnliche Wahrnehmung, kann zarte bis furiose, fast sinfonische Farberlebnisse verursachen...
Formen können charakteristisch im Bild belebt spürbar werden, zu ihrer Erscheinung im Bild wachsen….
Bild i n h a l t e, sofern sie in meinen Bildern vorhanden sind, entfalten sich auf einer zweiten, nachrangigen und interpretationsscheuen Ebene.
Meine Bilder dürfen schön, aber müssen gut sein.
Man hat Ansprüche und malt ein Bild so lange, bis es sowohl die Erlebnistiefe als auch die Bildlogik der eigenen, beweglichen Erwartung maximal erreicht. Weil die Erwartung vom Reichtum der Lebensintensität und Lebenswahrnehmung geprägt ist, liegt hier ein Maß und ein Schlüssel als Voraussetzung für den aktiven und passiven Umgang mit Kunst.
Gestaltungsanregungen erhalte ich aus einem durch aufmerksames Sehen angefüllten Speicher, auch aus Musik oder Sinnen und Denken.
Versuche, Bilder rational analytisch dingfest machen, ihr Wesen benennen zu wollen, verwandeln sie augenblicklich und entgeistet in ihr bloßes Material. Wer also keine Leiche umarmen möchte, nehme sich selbst für eine Weile nicht zu wichtig und ebensoviel Zeit beim Hinsehen. Entstehen kann kein Image- oder Profilsverlust, eher eine Bereicherung.
(Ein ausführlicher Text zu Kunst, Bildqualität, kritischer Betrachtung der gegenwärtigen Kunstszene mit deren Ursprung und einiges mehr befindet sich im Text für mein demnächst fertiges Buch „Kunstfreiheit – für wen oder was?“)